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Unser Bericht und Fotos vom ARCHIVE-Konzert im FZW am 27.02.2015

ARCHIVE im FZW

Den Sound der Londoner Truppe einzuordnen fällt nicht immer ganz leicht. Seit dem die Band 1994 von Darius Keller und Danny Griffiths gegründet wurde, vollzogen sich diverse Metamorphosen: Von Trip-Hop mit Rap Elementen über progressive Rockstrukturen oder diverse Popanleihen bezogen ARCHIVE immer verschiedene Stile ein und erschufen so ihr eigenes Klanguniversum, das von treibenden Drum-Rhythmen, majestätischem Songaufbau und ruhigen balladesken Momenten bestimmt ist.

Vor der Anreise nach Dortmund herrschte ein wenig Verwirrung. Es kursierten verschiedene Anfangszeiten – während auf dem Ticket von 20 Uhr gesprochen wurde stand auf der FZW Homepage, der Beginn wäre um 19:30 Uhr und der Veranstalter schrieb auf seiner Seite sogar was von 19 Uhr! Eine kurze Anfrage beim immer hilfsbereiten Team des FZW ergab aber, dass ab 19:30 Uhr der, von der Band vertonte und initiierte Kunstfilm AXIOM gezeigt würde und danach das Konzert beginnen sollte.

Wir verpassten leider die 37-minütige in schwarz-weißen Bildern gehaltene Filmvorstellung, die bestimmt auf den drei großen Leinwänden der Bühne und dem Soundsystem der Halle eindrucksvoll gewirkt hat. Andererseits könnten wir uns auch vorstellen, dass so eine Darbietung bei einer leeren Bühne auch seltsam wirken mag.

Wenigstens verpassten wir keine Minute des folgenden Konzertes. Die Halle des FZW war gut gefüllt als wir ankamen und gegen 20 nach 8 die Lichter aus gingen und die sieben Musiker die Bühne betraten. Die ersten Titel stammen vom aktuellen Album „Restriction", das wir bisher noch nicht gehört haben, aber in die zu erwartende Klangkiste greift. Sphärisch entwickeln sich die meisten Stücke der Londoner Musiker. Man hat auch offenbar keine Angst davor, übliche Strukturen und Erwartungshaltungen zu durchbrechen. So kann ein Song auch mehrmals den Eindruck geben, zu Ende zu sein um dann doch nochmal mit großer Dynamik auszubrechen. Unserem persönlichen Geschmack kamen die lauteren Stellen des Konzertes mehr entgegen.

Einige ruhige und sehr poppige Stellen können im Laufe eines Konzertes eine angenehme Ruhepause schaffen, das passierte für unser Empfinden allerdings zu oft. Auch wenn die Projektionen auf den großen Leinwänden und stimmungsvolle Lichtshow die Intensität der Musik gut unterstützte, packte uns die Darbietung an manchen Stellen nicht hundertprozentig.

Leider verschwand der Schlagzeuger beim Bühnenaufbau an der hintersten Stelle der Bühne in der Dunkelheit und ward fast nicht mehr gesehen und auch der Bassist fristete hinter Keyboard- und zusätzlichen Schlagzeug-Aufbauten ein Schattendasein. Für nette Akzente sorgte alle paar Songs die Stimme von Holly Martin. Durch die weiteren Stimmfarben von Pollard Berrier, der zusätzlich eine Gitarre bediente und Dave Pen, den es zwischenzeitig zu weiteren Schlagzeugelementen zog, gab es genügend Abwechslung. Direkt von einem Scooter-Konzert entflohen zu sein schien Keyboarder Darius Keeler, der stets mit der rechten Faust den treibenden Takt schlug und wie eine Art „Dirigent auf Speed" seine Truppe anfeuerte.

Die Band zeigte einen guten Querschnitt ihrer mittlerweile 21 jährigen Karriere. Besonders gefielen uns die treibenderen Momenten wie bei dem Titel „Conflict". Das Publikum schien sich auch über „Violently" sehr zu freuen. Mit dem intensiven und coolen „Numb" beschloss ARCHIVE versöhnlich das Konzert, konnte vom Publikum aber noch zu dem 15 Minuten Epos „Lights" zur Zugabe bewegt werden. Ein erfreulich langes Konzert (fast 2 Stunden – man ist es Wochenends ja fast gewohnt vor 22 Uhr aus den Hallen geschmissen zu werden um irgendeiner Party Platz zu machen) entließ uns zufrieden in die kalte Nacht.

Fazit: Es hat sich gelohnt ARCHIVE mal zu sehen und eine Reise ins FZW lohnt sich so gut wie immer. Richtig „umgehauen" hat uns der Abend allerdings nicht.

Herzlichen Dank an das FZW für die tolle Unterstützung!

Alle Fotos stammen von Jacques Moch, Bildbearbeitung Marcel Moch

 

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