Vergangenen Freitag fand im AZ Mülheim (an der Ruhr) ein Konzert der Cold-Wave-Band Atomic Neon aus Essen statt. Die Band hatte leider Anfang Januar einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften, denn ihr Lead-Gitarrist und großer Ideengeber für neue Songs als auch herzensguter Mensch Trickser ist an seinem Krebsleiden gestorben. Aus diesem traurigen Anlass wurde das Konzert nicht abgesagt, sondern als eine Art Tribut-Konzert zu Ehren des Tricksers gespielt, bei dem (fast) alle ehemaligen Bandmitglieder von Atomic Neon auf der Bühne standen. Er selbst hatte sich sehr darauf gefreut dieses Konzert zu spielen, doch das Schicksal hat es nicht gut mit ihm gemeint. Weiterhin spielte - laut unseren Informationen kurzfristig entschieden - die Band Dichtung, in welcher Trickser ebenso involviert gewesen war. Als letzte Band des Abends gab sich dann Die Strafe aus Mönchengladbach mit ihrem Punk-Sound die Ehre.
Als Erste spielten gegen 21.30 Uhr Atomic Neon, an Tricksers Stelle spielte ein anderer Gitarrist seinen Part, und dies machte er wirklich gut! Zwischen den einzelnen Songs der insgesamt vielen gespielten Stücke aus dem Repertoire der Band zitierte Sänger Rio immer wieder kurze Gedichte oder Erzählungen aus Tricksers Feder, was uns persönlich gut gefiel! Die Bandmitglieder wechselten auch nahezu bei jedem Song, entweder personell oder es wurde einfach nur das Instrument gegen ein Anderes ausgetauscht. Insgesamt spielten Atomic Neon an diesem Abend gute zwei Stunden, die nie langweilig wurden, und auch dem Publikum des recht gut gefüllten AZ Mülheim schien der Wave-Sound mit Post-Punk-Einflüssen gut zu gefallen! Wir finden, dass dies eine schöne Art war, dem Verlust des Freundes und Bandmitglieds Trickser angemessen Tribut zu zollen, und dies wurde auch mit angemessenem Applaus seitens des Publikums belohnt!
Anschließend spielte dann nach sehr kurzer Pause die Combo Dichtung auf, in welcher Trickser ebenso seine Hand im Spiel gehabt hatte. Den Sound von Dichtung würden wir als aggressiven Punk mit noisigen Einflüssen bezeichnen. Der Auftritt war recht kurz, brachial, gefiel dem Publikum aber auch gut - was sicherlich auch dem mittlerweile gestiegenem Alkoholpegel geschuldet war. Aber ein schöner Abschluss und eine ebenso schöne Geste zu Ehren Tricksers!
Als letzte Band kam dann Die Strafe aus Mönchengladbach auf die kleine Bühne des AZ Mülheim, die bereits seit 1992 aktiv sind und ihren deutschsprachigen Punk in die Menge feuerten. Hier wurden die anwesenden Punks zum Schluss noch einmal gut bedient und der Abend fand einen runden Abschluss.
Insgesamt war dieser Abend im AZ Mülheim also wirklich toll, alle beteiligten Musiker von Atomic Neon sowie von Dichtung haben unserer Meinung nach einen würdigen Abschied zu Ehren des verstorbenen Freundes und Musikers Trickser gegeben. Und auch der abschließende Auftritt von Die Strafe gefiel uns gut, sodass wir einen Besuch im altgedienten und bei uns sehr beliebten AZ Mülheim als auch zu den Konzerten der drei vertretenen Bands nur empfehlen können!
Fotos
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