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LES DISCRETS im Schacht1 in Oberhausen

Als dritte Band im Bunde dieses bisher mit den erlebten Auftritten von Heretoir und Soror Dolorosa bereits sehr gelungenem Konzertabend standen nun als nächste die Franzosen von Les Discrets auf dem Timetable. Die Umbaupause war schnell vorüber, und der mittlerweile noch etwas mehr gefüllte Konzertsaal desc Schacht1 erreichte dann so langsam aber sicher auch seine maximale Kapazität, ohne dabei jedoch - vom Vorraum einmal abgesehen - zu eng zu werden.

Les Discrets ist das Projekt von Fursy Teyssier, der sehr umtriebig als Grafiker für andere Bands (Amesoeurs, The American Dollar, Peste Noire, Alcest) und eben auch als Musiker bei Amesoeurs und Phest tätig ist. Ebenfalls hat er eine Split unter Les Discrets zusammen mit dem Headliner des Abends, Alcest, veröffentlicht. Eigentlich fehlten in dieser Riege an französischen Bands des Post-Rocks mit BM-Einflüssen nur noch angesprochene Amesoeurs und der Abend wäre noch perfekter geworden, als er ohnehin schon war! 

Bei Les Discrets tun wir uns beim Hören der mittlerweile zwei Alben und der Split mit Alcest immer etwas schwer. Klar, hin und wieder blitzen die angesprochenen Black-Metal-Referenzen auf, doch größtenteils schwingt für unsere Begriffe immer ein wenig mehr an Schmalz und Kitsch in ihren Songs mit. Dazu gesellt sich noch der ein oder andere folkige Einschlag, was aber nicht schlecht ist! Dies erklärt auch den wirklich recht hohen Frauenanteil an diesem Abend! Die Musik von Les Discrets (als auch von Alcest) kann man getrost auch zum Träumen - und vielleicht auch mehr - hernehmen.

Live sind die aus beiden Alben vorgetragenen Stücke wie meistens auf Konzerten etwas härter! Und dies steht den Songs von Fursy und seinen Les Discrets ausgesprochen gut! Nichts desto trotz verlieren die ruhigeren Passagen nicht an Kraft und Atmosphäre, und so toppt der Auftritt von Les Discrets die Sets der beiden Vorgänger Heretoir und Soror Dolorosa noch einmal um ein gutes Stück! Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache dass die Musiker unter technischen Aspekten ihre Instrumente absolut perfekt beherrschen und man dies auch an den Arrangements und der Art und Weise wie die Songs vorgetragen wurden gut merken konnte. 

Fursy als Kopf der Band, die sich übrigens zu 3/4 aus Mitgliedern des Headliners Alcest zusammen setzt, hatte sichtlich Spaß bei dem Auftritt und seine überaus sympathische Art schwabbte auch auf das "schwarze" Publikum über. Man merkte deutlich, dass Fursy sehr davon angetan war, dass der Konzertsaal so gut gefüllt war und die Meute den Auftritt von Les Discrets gebührend feierte! Und das haben sie sich absolut verdient!

Der zweite Gitarrist war der Filigrantechniker für die anspruchsvollen Melodieparts, aber auch er konnte - sofern es die Songabfolgen zuließen - ordentlich mitrocken! Die hin und wieder einsetzende Stimme des Leadgitarristen war dermaßen hoch, dass man meinen konnte es stünde eine Frau am Mikrofon. Doch weit gefehlt! Und Respekt, die Stimme war wirklich gut und verblüffte aufgrund der Stimmlage, mit der diese zum Einsatz kam.

Bassist bei Les Discrets ist Neige, der Kopf (Sänger und Gitarrist) bei Alcest. Hier hält er sich sehr zurück, er wirkte in seinem Anzughemd auch fast schon Fehl am Platze, doch nein nein! Ohne seine Bassspur würde Les Discrets natürlich absolut etwas fehlen! Die zurückhaltende Art von Neige spiegelte sich aber auch später beim Auftritt von Alcest wieder, dies machte seine Ausstrahlung aber ebenfalls wie die von Fursy sehr sympathisch! Und seine Qualitäten am Bass sollen an dieser Stelle auch nicht verschwiegen werden!

Schlagzeuger Winterthaler, der ebenfalls bei Alcest (und Amesoeurs) mit von der Partie ist, dreschte seine Felle sehr sauber und trug deutlich für die Steigerung des Härtegrades der Songs von Les Discrets bei diesem Auftritt bei! Als kleines Schmankerl gab es dann noch einen Song von Amesoeurs (Gas In Vein) zu hören, was das Publikum begeistert registrierte! Und auch uns lud dies noch eine Schippe mehr Spaß auf die Waagschale, die aufgrund des bereits sehr hohen Niveaus dieses Konzertabends ohnehin schon deutlich "schwer" wog!

"Aller guten Dinge sind Drei" - sagt man gemeinhin! Und dies kann man für diesen Konzertabend bisher absolut geltend machen! Les Discrets haben mit ihrem Auftritt das Publikum vollends begeistert und einen tollen Job gemacht! Und der Sympathiefaktor trug dazu ordentlich bei! Und es gab ja gleich dann noch eine Band zu erleben...

Zum Abschluss loopte Fursy solo ein paar Gitarrenspuren ein, die restlichen Bandmitglieder hatten zuvor die Bühne verlassen. Das Loop spielte er zu guter letzt rückwärts ab, bevor dieses endgültig ausgeblendet wurden. Dadurch dass er von der Atmosphäre und den vielen jubelnden Menschen im Publikum sichtlich ergriffen war, machte er zum Abschied noch ein Foto vom Publikum, bevor auch er sich von der Bühne verabschiedete!

Fazit: Les Discrets in Live ist für unseren Geschmack noch einmal deutlich besser, und das ohnehin schon hohe msikalische Niveau wird auf der Bühne perfekt in Szene gesetzt und aufgeführt! C'était magnifique!

Setlist 

1. L'Échappée
2. Les Feuilles De L'Olivier
3. La Traversée
4. La Nuit muerte
5.Le Movement Perpétuel
6. Gas In Vein (Amesoeurs)
7. Song For Mountains

 

http://lesdiscrets.com/


Zu den anderen Konzertberichten des Abends:


Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Stage-Secrets-Management für die freundliche Unterstützung!  

Fotos 

weitere Bilder vom Konzert findet ihr hier:

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