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THE INTERSPHERE und KARNIVOOL am 02.11.2013 in der Live Music Hall, Köln

Es ist wie ein Wiedersehen mit alten Freunden. Was gibt es so Neues seit dem letzten Treffen? Wie klingt die Musik nach all den Jahren?

Schon im Jahre 2010 spielten die Mannheimer THE INTERSPHERE als Vorband für die australischen Vorzeigemusiker der modernen Rockmusik, KARNIVOOL. Nun, auf der aktuellen Tour zum nunmehr dritten Langspieler „Asymmetrie“ der fünf Musiker aus Perth (West-Australien), hat man sich für die deutschen Tourtermine die alten Bekannten wieder herbeigewünscht. Passenderweise arbeiten THE INTERSPHERE aktuell auch an ihrem dritten Album und dürfen auf der Tour zeigen, dass sie würdige Vertreter des hiesigen Musikzirkus darstellen und zu den kreativsten jungen deutschen Bands gehören.

Nun darf der Schreiber dieser Zeilen diesem Zusammentreffen der alten Freunde, mit über 1000 ebenfalls gut gelaunten Musikfans in der Live Music Hall in Köln beiwohnen. Der Andrang auf die Karten war so groß, dass das Konzert vom kleineren Luxor in die Live Music Hall verlegt wurde – eine gute Entscheidung. Schon in der recht großen LMH wurde es eng und ein ausverkauftes Luxor ist schlichtweg nicht zu ertragen.

Als man kurz nach halb Acht die Halle betritt, erwarten einen schon die ersten Töne der pünktlichst gestarteten THE INTERSPHERE. Das Equipment ist dicht gedrängt auf der Bühne und die vier Musiker um Sänger/Gitarrist Christian Hessler sind vom ersten Moment an voll in der Show. Die spärliche Lichtanlage der LMH lässt die Akteure oft nur schemenhaft erkennen. Zwischen breiten Gitarrenwänden verziert mit weiten Harmonien und donnernden Stakkatoriffs bewegen sich die Arrangements der ehemaligen Mannheimer Popakademie-Studenten. Die dargebotenen Songs aus den ersten beiden Alben unter dem Namen THE INTERSPHERE bieten viel Melodie und wirken trotz musikalischer Details nie sperrig. Die energiegeladene Bühnenpräsenz der Musiker tut ihr übriges, so dass das Publikum schnell auf der Seite der jungen deutschen Band ist – falls nicht sowieso schon viele THE INTERSPHERE von der letzten Europatournee mit KARNIVOOL 2009 kennen. Als kleines Schmankerl wird sogar ein Song, des noch in Arbeit befindlichen dritten Albums dargeboten, was von nicht minderer Qualität hoffen lässt als die vorigen. Trotz Zugabeforderung seitens des Publikums musste schnell abgebaut werden, damit KARNIVOOL noch ihr volles Set spielen konnten, da vermutlich wieder um 22 Uhr der Vorhang für die übliche Diskoveranstaltung nach dem Konzert geschlossen werden musste …

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KarnivoolIn ähnliche musikalische Grade verschlägt es auch die Hauptband KARNIVOOL, deren Musik allerdings teilweise etwas sphärischer angelegt ist, was nicht zuletzt an der recht hohen und zarten Stimme von Ian Kenny liegt. Die Gitarren arbeiten gerne mit verfremdenden Effekten oder Delays und unterstützen damit den breiten Klang. Dazu dröhnt leicht angezerrt der Bass in tiefen Regionen und Drummer Steve Judd bietet das sichere Fundament für den Aufbau der Melodieinstrumente. Die Australier haben auf dieser Tour kein eigenes Lichtequipment mitgebracht und durch die spärliche Ausstattung der LMH stehen nur feste Spots zur Ausleuchtung der Band zur Verfügung. Bei Konzerten dieser Größe ist das eher ungewöhnlich. Aber die Darbietung der Musiker macht dies schnell wieder wett. Fast hypnotisch wirkt Ian Kenny am vorderen Bühnenrand, welcher mit viel Gestik seinen Gesang zu unterstreichen vermag – ohne, dass dies unnatürlich wirkt. Die Erscheinung von Andrew Goddard an der Leadgitarre ist ebenfalls prägnant: Barfuß und mit langem Bart schwebt er fast über die Bühne. Die Musik wird durch diverse elektronische Zusätze bereichert. Gitarrist Mark Hosking hat am Bühnenrand eine Art digitales Xylophon aufgebaut, mit dem er diverse synthetische Klänge beisteuert und auch der Schlagzeuger zaubert mitunter mit einem Drumpad effektvolle Samples hervor. Schön, dass hier nicht alles von Band kommt, sondern live erzeugt wird! Wie gut sich KARNIVOOL und THE INTERSPHERE verstehen merkt man auch an solchen Kleinigkeiten, wie dass THE INTERSPHERE Drummer Moritz Müller von den Australiern für einen Song als Unterstützung mit zwei Standtrommeln auf die Bühne geholt wird.

Das Publikum ist schnell auf der Seite der Akteure auf der Bühne und diverse Crowdsurfer starten ihre Odysee durch den Zuschauerraum. Als ein Gast auf die Schultern eines anderes steigt und somit auf Augenhöhe mit Ian Kenny dessen Musik feiert, kann dieser sich das Lachen auch nicht ganz verkneifen.

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Insgesamt wurde an diesem Samstag ein absolut stimmiges Packet abgeliefert. Von der Vorband, bis zum zwar sehr lauten, aber differenzierten Sound kann man sich nicht beschweren. Ausgelassene Stimmung bei Musikern und Zuschauern tun ihr übriges. Kleiner Wehmutstropfen war die etwas laue Lichtshow und, dass wieder mal kurz nach 22 Uhr das Publikum herausgekehrt wird, damit eine Disko starten kann.

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Alle Fotos dieser Galerie stammen von Jacques Moch

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